Westliche und östliche Medizin
Zwei Arten zu Sehen und zu Denken und die Ewige-Nadel-Therapie als Synthese beider Medizinen für optimale Gesundung und Gesundheit
2. Die Sicht- und Handlungsweise der chinesischen (östlichen) Medizin
Die Spezialisierung der westlichen Mediziner führt zur Gesundheitsschädigung, weil sie den Patienten in einzelne Teile entsprechend den Fachgebieten zerlegt und den Blick für den ganzen Menschen verloren hat.
In der chinesischen Medizin wird der Mensch wieder als ein Ganzes betrachtet.
Zum Verstehen der Verschiedenheit der beiden Arten zu Sehen, zu Denken und zu Handeln, will ich dieses am Beispiel von Kopfschmerzen erläutern:
Kopfschmerzen in der westlichen Medizin
In der westlichen Schulmedizin werden nach Abklärung der Kopfschmerzen zum Beispiel folgende Diagnosen gestellt:
- Kopfschmerz unklarer Genese
- Migräne
- Cluster-Headache
Im ersten Fall wird bei zeitweise auftretenden Schmerzen mit einem Schmerzmittel bei Bedarf behandelt. Im zweiten Fall zum Beispiel mit einem Mutterkorn-Alkaloid. Im dritten Fall mit einem Serotonin-Antagonist. Alle Medikamente haben Nebenwirkungen und lassen die Krankheit nicht verschwinden.
Kopfschmerzen in der chinesischen Medizin
In der chinesischen Medizin gibt es unter anderen drei Arten von Kopfschmerzen, die nach schulmedizinischer Abklärung für die Behandlung unterschieden werden:
Seitliche Kopfschmerzen sind Schmerzen im Bereich des Gallen-Meridians, eine Störung des Energie-Flusses, des Gallenmeridians. Meist verbunden mit Reizbarkeit. Also wir sagen ja auch: Die Galle läuft mir über.
Die Behandlung erfolgt mit dem Akupunktieren der Punkte des Gallenmeridians (unter anderem) bei akutem Schmerz mit Fernpunkten. Falls diese Regel nicht beachtet wird, kann der Schmerz aufflackern. Da können Punkte am anderen Ende des Gallen-Meridians mit einer Akupunktur-Nadel gestochen werden. Bei chronischen Schmerzen werden Nah-Punkte benutzt. Was das Besondere an der Wirkung ist: Es hören nicht nur die schlimmen Schmerzen auf, die Psyche kommt ebenso ins Gleichgewicht. Die Reizbarkeit macht einer Ausgeglichenheit Platz.
Bei Hinterkopfschmerzen liegen diese ja im Verlauf des Blasen-Meridians. Also werden Punkte des Blasen-Meridians auch entsprechend zur Behandlung benutzt, wie das im Falle des Gallen-Meridians erfolgte. Die Schmerzen im Hinterkopfbereich sind oft mit Angst oder Ängstlichkeit verbunden. Die Angst sitzt im Nacken. Das Verschwinden der Schmerzen ist von dem Verschwinden eventueller Angst verbunden.
Beim Vorliegen der Schmerzen im Stirn- bzw. Gesichtsbereich wird entsprechend über die beiden über die Vorderseite des Kopfes ziehenden Meridiane, dem Magen und dem Dickdarm-Meridian behandelt. Diese Schmerzen sind meist mit Grübeln verbunden. Der Patient kann eine Information nicht verdauen. Es liegt ihm schwer im Magen. Das betrifft oft Patienten, die ohnehin viel Denken.
Diese Behandlungen haben keine Nebenwirkungen und hinterlassen kein Müll im Körper des Patienten und sind also Innenwelt-freundlich.
Was dabei auffällt: Die Psyche normalisiert sich mit. Der Gang zum Psychiater oder die Einlieferung in die Psychiatrie erübrigen sich. Wie kommt das?
Die chinesische Medizin hat einige Theorien, die die Ganzheits-Erfassung des Menschen entsprechend, würde man heute sagen, einem kybernetischen System ermöglichen. Die von Norbert Wiener 1948 entdeckte kybernetische Denkweise hatte System-Theorie mit Charakterisierung des Input-Output-Verhaltens eines Systems zum Thema. Die Chinesen, die vor ca. 4000 Jahren begannen diese Theorien zu entwickeln, kannten natürlich keine Kybernetik, aber haben ihre Theorien teils intuitiv erahnt und teils durch sogenanntes Trial-and-Error-Verfahren erprobt. Ausprobieren ist in der Akupunktur möglich, weil ein falscher Punkt nicht schadet, nur nicht wirkt.